Bertold Haag – Vita

Bertold Haag wurde am 6. Januar 1912 in Mannheim geboren. Er war ein deutscher Maler, der sich in der Nachkriegszeit der abstrakten Malerei zuwandte. Bertold Haag war Sohn des Mannheimer Musikdirektors Hans Haag. Schon als Jugendlicher nahm er an Zeichenklassen teil. Mit 17 Jahren war er 1929 in der Ausstellung „Badisches Kunstschaffen der Gegenwart“ in der Kunsthalle Mannheim vertreten. Im gleichen Jahr machte er das Abitur. Er begann ein Studium der Philosophie und der Architektur in Heidelberg und Karlsruhe, entschied sich jedoch bald darauf, eine Laufbahn als freier Künstler einzuschlagen. Darin erhielt er Unterstützung durch den damaligen Direktor Kunsthalle Mannheim, Gustav Friedrich Hartlaub. Haags Frühwerk in den 1930er-Jahren war der Gegenständlichkeit verpflichtet. 1936 erhielt er eine erste Einzelausstellung in der Kunsthalle Mannheim. Ein Jahr darauf wurde im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ ein Stillleben von Haag aus dem Besitz der Kunsthalle Mannheim entfernt. In Berlin, wo er ab 1938 wohnte, wurde sein Atelier in der Tauentzienstraße bei einem Bombenangriff getroffen; sämtliche Kunstwerke wurden dabei zerstört.

Nach 1945 engagierte sich Haag im Kulturleben der Stadt. So war er Mitorganisator der Ausstellung „Exhibition of Artists of the Zehlendorf District“ des Amts für Volksbildung Zehlendorf im Herbst 1945. Haag nahm ab 1946 an vielen Berliner Kunstausstellungen teil, zeigte seine Werke auch in Privatgalerien. Im Sommer 1948 veranstaltete er selber eine Atelierausstellung in seinem Haus in der Waldsiedlung Zehlendorf. Mit über 200 Bildern nahm Haag 1951 an einer Ausstellung im Rathaus Schöneberg mit einer eigenen Sektion teil. In den folgenden Jahren wandte er sich endgültig der abstrakten Malerei zu. Ab 1969 stellte Haag regelmäßig in der Galerie Pels-Leusden in Berlin aus. Überdies war er in diversen Galerieausstellungen in den 1970er-Jahren in West-Berlin zu sehen. Nach Bertold Haags Tod 1981 zeigte die Galerie Pels-Leusden 1983 eine Gedächtnisausstellung. Das Erbe des Künstlers fiel an das Land Berlin. 1990 erwarb der „Freundeskreis Bertold Haag“ den künstlerischen Nachlass und übergab diesen 2008 an die Stiftung Kunstforum der Berliner Volksbank.


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