Kurt Mühlenhaupt

Kurt Mühlenhaupt wurde 1921 in Klein Ziescht, Kreis Jüterbog, geboren. Schon als Kind malte er Tiere für seine Freunde und hatte schon mit zwölf Jahren das Ziel, ein Maler zu werden. Nach der Schulausbildung und einer Lehre zum Modellbauer begann er 1943 ein Kunststudium in Berlin. Nach einer Kriegsverwundung besuchte er ein Jahr lang die private Kunstschule des Westens, die er nach mehreren Enttäuschungen und einem psychischen Zusammenbruch wieder verließ. Seine Erlebnisse während des Zweiten Weltkrieges konnte er nur schwer verarbeiten, so dass diese ihn lebenslang körperlich und psychisch belasteten. Von 1946 bis 1948 studierte er an der Berliner Hochschule der Künste. 1946 nahm er schon mit großem Erfolg an der Ausstellung „Junge Generation“ teil. Sein Ansinnen, 1948 ein Schüler von Karl Schmidt-Rottluff zu werden, lehnte dieser ab.

Nach Klinikaufenthalt in der Psychiatrie arbeitete er als Tierzüchter, Trödelhändler sowie als Leierkastenmann und begann schon bald, wieder als Autodidakt zu malen. Seine damals bevorzugten Motive waren Porträts von Menschen aus dem Arbeitermilieu. 1958 zog Mühlenhaupt mit seiner Familie nach Berlin-Kreuzberg um und wurde als Milieu-Maler mit Heinrich Zille verglichen. Er gehörte zu der 1972 gegründeten Gruppe der Berliner Malerpoeten, einer Gemeinschaft von malenden Schriftstellern wie Günter Grass, Nepomuk Ullmann und Wolfdietrich Schnurre.

Stilistisch changieren seine Werke zwischen naiver Malerei und Expressionismus.

Nach der Wende baute er mit seiner Ehefrau Hannelore in Bergsdorf bei Zehdenick einen alten Gutshof aus, den er als neues Wohndomizil, Atelier, Galerie und Veranstaltungsort nutzte. Dort verstarb er im April 2006.